Bodan-Werft baut neue Fähre

Die Bodan-Werft in Kressbronn baut das neue Fährschiff, das ab 2010 Autos und Passagiere von Meersburg nach Konstanz bringen soll. Mit 80 Metern Länge wird die neue Fähre das größte Schiff auf dem Bodensee sein. Die Bodan-Werft will so schnell wie möglich mit den Bauarbeiten beginnen.

Am Donnerstag hat Robert Dittmann, Geschäftsführer der Bodan-Werft, die gute Nachricht bekommen: Die Werft hat von den Technischen Werken Konstanz den Auftrag, eine neue Autofähre zu bauen, die auf dem Bodensee zwischen Meersburg und Konstanz pendeln soll. "Wir haben gehofft, dass wir diesen Auftrag bekommen", freut sich Dittmann. Von den zwölf Schiffen, die derzeit auf dem Bodensee fahren, hat die Bodan-Werft laut Dittmann elf gebaut.

Wann genau die Bauarbeiten für die neue Fähre starten, kann Dittman noch nicht sagen. "Wir treten aber unmittelbar in die Planungsphase ein." So schnell wie möglich solle dann auch die Kiellegung, sozusagen die Grundsteinlegung im Schiffsbau, erfolgen. Zwischen anderthalb und zwei Jahren dauert es, bis so eine Fähre gebaut ist.

Vom Aussehen her soll das neue Schiff der Fähre "Tábor" ähneln. Auch die "Tábor" wurde von der Bodan-Werft gebaut und entworfen. "Das Design der "Tábor' ist ein besonderes", sagt Dittmann. "Es zeigt, dass die Modernität in den Schiffsbau Einzug gehalten hat." Die "Tábor" stehe für mehr Transparenz und sei eine leichte, luftige Konstruktion. "Die neue Fähre soll eine Art Schwesternschiff der "Tábor' werden. Bei dem neuen Schiff werden wir allerdings noch einige Punkte verbessern." Das neue Schiff ist eines der größten, das die Bodan-Werft je gebaut hat. Und mit seinen geplanten 82 Metern Länge ist es sogar das längste Schiff, an dem die Werft je gearbeitet hat. "Wegen der Wirtschaftlichkeit geht der Trend zu größeren Schiffen", sagt Dittmann. Die neue Fähre soll die "Fontainebleau" ersetzen. Diese wurde 1970 gebaut und ist seitdem zwischen Meersburg und Konstanz im Dienst. Am Mittwoch hat der Aufsichtsrat der Technischen Werke Konstanz den Bau des neuen Schiffs beschlossen. "Die "Fontainebleau' ist das kleinste Schiff, das wir in Betrieb haben", sagt Carolin Winkler von den Technischen Werken. "In dieses Schiff ist lange nicht mehr investiert worden. Da nun bald Investitionskosten angefallen wären, haben wir uns entschlossen, die Fähre durch eine größere zu ersetzen." Elf Millionen Euro kostet das neue Schiff die Technischen Werke Konstanz. Den Auftrag zum Bau des Schiffes haben die Technischen Werke europaweit ausgeschrieben. Von allen Anbietern, die an der Ausschreibung teilnahmen, habe man sich dann für die Bodan-Werft entschieden, so Winkler. "Wir haben nach den Kriterien Qualität, Preis und Referenzen ausgewählt. Die Bodan-Werft war dann der Anbieter, der am besten abgeschnitten hat."

Was mit der ausgemusterten "Fontainebleau" geschehen soll, ist noch unklar. Sie werde auf jeden Fall aus dem Betrieb genommen, sagt Winkler. Ebenfalls noch unklar ist der Name des neuen Schiffes. "Bei den zwei Katamaranen, Constanze und Fridolin, haben wir ein Team zusammengestellt, das mit der Namensfindung beauftragt war", erzählt Winkler. In dem Teams sei auch ein Sprachwissenschaftler der Universität Konstanz gewesen.

(Schwäbische Zeitung v. 17.05.08)

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